Dienstag, 21. Dezember 2010

Und jetzt in ganz groß!

Ich hatte es ja schon angekündigt, hier ist jetzt ein sehr großes Bild und ich war ganz begeistert, wie easy man so eine riesige Leinwand bearbeiten kann, allerdings  mit vollem Körpereinsatz und  Leiter! Ich räume zwar ein, dass es irgendwie ein Problem war einen Platz zu finden, wo man in der Größe arbeiten kann....aber nach anfänglichen Schwierigkeiten (bei denen ich mit dem Rahmen auf dem Weg in den Keller im Treppenhaus stecken geblieben bin bzw. feststellen mußte, dass die derzeitigen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit es nicht zulassen outdoor in der Garage zu malen, trocknet einfach nicht!) hab ich dann doch einen Top-Platz gefunden. Die Diele. Kleiner Witz, war natürlich nicht optimal, mußte aber gehen. Ich hatte zum Glück riesige Kartons, mit denen ich alles ausgekleidet hatte.....ungemütlich, aber nur so gehts, ohne hinterher komplett renovieren zu müssen.....Ich hab trotzdem  immer zwischen Wahnsinn und Hysterie geschwankt, weil die Jungs und Gott und die Welt am Tag mindestens zweihundert Mal dran vorbeilaufen mussten und ich eigentlich ständig brüllen mußte "Vorsicht! Frische Farbe! Abstand!!!", aber nun gut. Hier isses dann jetzt, 1,60 x 2,00 m!


Die Vorgehensweise ist die Gleiche gewesen, wie schon bei dem anderen lila Bild, hier ist aber viel schöner, da ich stärkere "Flecken" gemacht habe und den Untergrund vorher auch mal wieder mit Spachtelmasse und einem sehr breiten Spachtel vorbearbeitet hatte.  Das führt dazu, dass der Farbauftrag viel unkontrollierter verläuft, weil eben einiges an den Unebenheiten hängen bleibt und die Wassernasen dadurch ihre Richtung ändern, es Farbansammlungen gibt usw.. Gut finde ich auch den zweiten Spachtelauftrag in dem hellen Goldgelbton, den habe ich erst am Schluß vor dem Weißverlauf aufgebracht, vorher wäre er wahrscheinlich unter der ganzen anderen dunklen Farbe verschütt gegangen. Ich bin allerdings etwas enttäuscht von diesen Fotos, da die Farben nicht schön herauskommen. In natura ist das Bild farblich viel kräftiger.


Dann habe ich mal etwas mir grundsätzlich völlig Widerstrebendes gemacht, ich habe dem Bild einen Titel gegeben! Finde ich eigentlich schrecklich, wahrscheinlich bin ich dafür zu unphilosophisch, aber das jetzt, ging nicht anders. Es heißt:

Herr M entdeckt den Verlauf der Zeit

Steht auch drauf (mit Ölkreide)!


 Es ist natürlich auch nebenbei gesagt wieder ein breiter Rahmen, d.h. 4 cm Rahmenstärke! Gerade bei großen Bildern, die ohne Rahmen hängen sollen, gehen die dünnen ja gar nicht!
 Ja und wer ist jetzt Herr M?
Na schaut doch mal!


Indiana Jones Hut, Auge, Nase, Kinn im Profil, na? Gesehen? Es sieht so aus, als wenn er durch ein Loch in das Bild schaut. Er befindet sich ziemlich zentral mittig und entstand rein zufällig durch Farbverlauf während des ersten Auftrags. Ich habe ihn dann bewußt erhalten, weil ich ihn so spannend fand. Warum es jetzt gerade der Herr M geworden ist und nicht der Herr A,B,C,X,Y,Z......keine Ahnung, da kann ja jetzt mal interpretieren wer will. Zum "Verlauf der Zeit" muß man folgendes sagen: Als ich die diversen Schichten auftrug, war es immer ein tolles Erlebnis kurz wegzugehen und nach fünf Minuten schon ein völlig anderes Bild wieder vorzufinden. Das Bild hat sich quasi selbst bearbeitet oder vielleicht kann man auch sagen, die Schwerkraft hat gemalt. Witzige Geschichte dabei zuzuschauen. Wie schon oft gesagt, irgendwann muß man den rechten Punkt finden und aufhören zu sprühen, Farbe aufzutragen und laufen zu lassen. Dann einfach hinlegen und gut sein lassen.

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