Dienstag, 8. März 2016

Visit New York Part 3 Ground Zero und eine Fahrt auf dem Hudson

Weiter gehts mit den ungezählten Erlebnissen unseres kleinen New York Trips letzten Sommer. Und glaubt mir, das ist keine Spur übertrieben. New York ist so voll, so laut, so quirlig, so verrückt, vielfältig und anstrengend, da saust einem auch als absolut stressresistenten Typen vor lauter Eindrücken, Möglichkeiten und Ideen doch mal schnell der Kopf.

Als wir die richtige Unterkunft gefunden und auch schon ausgiebigst New York von oben aus verschiedenen Perspektiven betrachtet hatten, war unser nächstes Ziel die Spitze Manhattens, genauer gesagt den Bereich um Ground Zero, die Börse und die Freiheitsstatue. Auch so  Klassiker, die man als New York Anfänger einfach gerne sehen möchte.

Gezwungener Maßen hatten wir ja anfangs eine kleine Pause unsere Ausflüge betreffend einlegen müssen, da der große Sohn Ü 3.0 1 1/2 Tage von Fieber geschüttelt wurde. Am 4 New York Tag war aber wieder alles chiko und wir konnten uns ausgerüstet mit diversen Pillchen für den Notfall wieder auf einen der praktischer Weise direkt vor unserer Haustüre abfahrenden Hoponhopoff-Busse schwingen. Der Sohn hatte - seinen wutschnaubenden Flüchen über die Fiebermisere vom Vortag zum Trotz - zwar einige zugegebener Maßen nicht unbegründete Zweifel, ob er denn so eine Mördertagestour durchhalten würde, aber ach.....eigentlich ist das immer anderherum, was ;-D.......die Kinder trauen sich alles zu, die Eltern sind vorsichtig........ne, hier wars so, dass wir ihn förmlich dazu zwangen mitzukommen. Man ist ja schließlich nicht jeden Tag in New York und es ist ja auch gerade SEINE STADT DER TRÄUME.......und das schon seit langem. Also. Bleichgesichtig, noch etwas wackelbeinig aber fieberfrei gings in den Bus. Man bekommt eben nix im Leben geschenkt ;-D.





Erzählte ich eigentlich schonmal von den HoponHopoff Bussen? Nein. Na dann. Es gibt ja unzählige Möglichkeiten sich in New York fortzubewegen.....die Subway, Taxi, zu Fuß, Fahrrad......na und eben Hoponhopoff-Bus. Wir wählten die Variante Bus und zu Fuß. Wir fanden den Hoponhopoff-Bus deshalb so toll, weil wir uns alle nicht an New York satt sehen konnten und eigentlich stundenlang in diesen Dingern hätten sitzen können, um uns durch die Gegend schuckeln zu lassen und relativ stressfrei einfach nur zu GUCKEN. Und ich sage euch, in New York kann man wahrhaft endlos gucken. Jeder Bus ist mit einem Tourguide unterschiedlichsten Charakters und Starqualität besetzt. Das geht von der  ständig brüllend über seine eigenen Witz lachenden Nervensäge bis hin zum intellektuellen Redner, in jedem Bus sitzt eine neue Überraschungspackung. Zuhören muss man aber nur, wenn man will, läuft alles über Kopfhörer (die bekommt man da).  Ich und die Kinder hörten recht schnell nicht mehr zu und wir verloren uns im New-York-Glotzen ;-). Das Busticket kann man direkt mit dem New York Pass buchen und erhält damit die Möglichkeit diverse Touren abzufahren. Gleichzeitig haben wir es aber auch als Transportmittel für die längeren Strecken genutzt, statt Taxi oder Subway. Eine super Lösung fanden wir. Kannste jeden Tag nochmal neu glotzen ;-).






Wir fuhren also an die Spitze Manhattens. Das dauert vom Central Park aus etwa eine Stunde. Man glaubt es kaum, aber naja, wie zu erwarten, der New Yorker Verkehr ist monströs. Wobei......die Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen......ich habe selten so entspannte, rücksichtsvolle und jegliches Drängeln und Schubsen vermeidende, Fußgänger geradezu hofierende Autofahrer gesehen wie in Amerika. Zumindest außerhalb von New York. IN NEW YORK werdet ihr als Europäer euch fühlen wie zuhause.....hupen, anschreien, nah auffahren, rasen und drängeln in völlig überfüllten Straßen ;-)....alles wie ihr es kennt. Ihr könnt da also problemlos auch selber fahren ;-). Das ist kein Witz!

Unten auf der Spitze Manhattens angekommen, wollte Mister Ü erstmal die Börse sehen. Joa. Völlig unaufregend leider, aber wir waren da. Zum Gackern fand ich allerdings diesen Börsenbullen im nahen Bowling-Green Park, das Wahrzeichen für den Optimismus der Börse. Der Bulle steht quasi auf einer Verkehrsinsel. Einer ZIEMLICH KLEINEN Verkehrsinsel. Rechts und links rauschen ständig unzählige Autos vorbei. Absolut diametralantiproportional verhält sich dann aber die Anzahl der sich mit selbigem fotografieren lassen wollenden Personen auf dieser Mikroinsel des touristischen Fotoglücks. Dass da nicht jeden Tag zwanzig Leutchen kaputt gefahren werden ist eigentlich ein Wunder. Zum Lachen ist es allemal.

Wir liefen nach ein paar Snacks und Drinks an den überall in großer Zahl stehenden Fresswägelchen (aber nicht meinen die wären günstig oder so!) vorbei zu Ground Zero, dem Museum 9/11 und den One World Tower (höchstes Gebäude New Yorks und der USA, 4höchstes der Welt mit 541,3 m).






Ground Zero beeindruckte uns wirklich zutiefst. Ich finde die an Wasserfälle erinnernden, brunnenartigen  Becken, die Fußabdrücke der Zwillingstürme, absolut gelungen und die tiefe Trauer auf berührende, würdige Weise sehr nahe bringend. Das Museum selber ist ziemlich karg. Es gibt nicht viele Ausstellungsstücke (wie auch?), diesbezüglich darf man nicht viel erwarten. Es ist eher geprägt von Geschichten und persönlichem Gedenken an die Menschen die man auf so tragische Weise verlor. Ein Bereich der Ausstellung ist jedem einzelnen der 2983 Menschen und seiner individuell erzählten Lebensgeschichte gewidmet. Es war zumindest für mich so berührend, dass ich irgendwann einfach gehen musste. Die Trauer kam sehr nah an mich heran. Und ich bin niemand, der vorschnell zu rühren ist. Die Atmosphäre des Verlusts tausender Leben, war für mich extrem nah fühlbar.




Wir liefen danach erstmal zum Kopf wieder frei bekommen etwas am Hudsonufer herum und mußten leider Gottes den abschwächelnden Sohn mit einer Pille dopen. Ich bin da ja eigentlich überhaupt kein Freund von sowas.......dopen (Schmerzmittel!)......wußte aber, dass er sich, die Welt, uns und überhaupt alle jahrelang dafür strafen würde, wenn er die Tage in New York im Bett liegend verbracht hätte. Zum Glück gings ihm schnell wieder gut und das sollte auch die letzte Tablette des Urlaubs sein. Also! Alles richtig gemacht.

Aber schwups. Schon das nächste Sorgenkind. Wir wollten ja der Freiheitsstatue einen Besuch abstatten und beabsichtigten zwecks dieser Entscheidung ein Schiff zu betreten. Diese Fahrt ist übrigens auch im Angebot des New York Passes mit drin. Ja. Erzählte ich schon mal, dass Mister Ü lange Jahre Kapitän zur See werden wollte und selbst bei Windstärke 10 und  entsprechend hohen Wellen noch lachend übers Boot läuft und ein Mettbrötchen ißt? Ja. Ich formuliers mal vorsichtig: Die gesamte Restfamilie hat diese goldenen Gene leider nicht. Besonders der mittlere Ü ist da nicht so wirklich robust und hat selbst nach Jahren noch den teils wunderbaren aber teils eben auch gruseligen Tauchausflug auf die Similan Islands im Kopf. Na und wenn man erstmal so auf den Hudson guckt....zumindest an dem Tag.....und dann die Boote im Wind und bei den Wellen schlingern sieht......ähja. Aber! Gutes Zureden hilft, positive Erfahrungen wollen gemacht  und mentale Stärke trainiert werden ;-D. Wackelte zwar ordentlich, aber war völlig okay.Wirklich! Für alle. Vielleicht wird aus uns ja doch nochmal eine Seefahrerfamilie ;-)? Äh, nagut. Nicht direkt übertreiben.







Seefahrer 2.0 hier noch mit dem kritischen Blick, Mutterseefahrer aber mit dem absolutes Vertrauen einflößenden Sicherheitshierwackeltnixdeinmageniststabil-Blick. Wirkt!





Als wir nach einer kleinen Hudsonrundfahrt auf die Freiheitsstatue zusteuerten mußten wir alle erstmal grinsen.......ach wie putzig! Ich hatte das zwar schon gelesen und auch den Jungs davon erzählt, aber in der persönlichen Vorstellung ist die Freiheitsstatue rieeeeesseeeengroß. Immer. Na und das isse nicht. Zumindest schrumpft sie mit zunehmender Gebäuderhöhe der umliegenden (also in Manhatten, One World Tower 541,3m!) Hochhäuser zunehmend. Damals.......also 1886, als sie eingeweiht wurde sah das noch anders aus. Da war sie mit ihren knapp 93m (mit Sockel bis Fackelspitze) zwar auch nicht riesig, aber irgendwie auch nicht direkt klein. Wir fanden das durchaus spannend, denn damit hat sich einen bescheuerte Fehlvorstellung, die man als Amerikapersönlichnichtkenner so hat, in Luft aufgelöst. gelernt fürs Leben.

 #weißtebescheidimleben






So und im nächsten Post zeig ich euch, was wir alles so an Ausstellungen besucht, Streetfood gegessen und sonst noch so in den letzten Tagen unseres Amerikaroadtrips in New York erlebt haben! Stay tuned!



5 Kommentare:

  1. Stimmt....die Freiheitsstatue ist heutzutage lachhaft klein. Damals standen wahrscheinlich allen die Münder offen. Und Ground Zero fand ich auch sehr beklemmend. Ich war 2004 da und man hatte all den Schutt noch gar nicht weggeräumt. Die Vorstellung, daß da immer noch noch Menschen begraben sein könnten, hab ich kaum ausgehalten. Hach....New York! Wäre diese Stadt nicht so eklig teuer, würd ich glatt wieder mal hinfahren. Beim letzten Besuch vor 3 Jahren hat es zwei Tage lang nur Bindfäden geregnet. Bis morgen, Schatzi! Nadine

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  2. Ich habe noch nie eine solche Busfahrt gemacht.
    Das mit dem Ground Zero, ich weiß nicht, ob ich es wirklich sehen möchte.
    Und die Statue ist doch nicht so klein :-) Wenn ich mit dem Schiffchen davor vergleiche.
    Liebe Grüße

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  3. Gnihihi, die "Größe" der Freiheitsstatue war damals (2011) auch das erste, das uns auffiel. Schon aus dem Flugzeug raus. Auch über den Wallstreet-Bullen mussten wir sehr lachen. Bei uns war er auch noch eingezäunt, so dass man gar nicht direkt ran durfte, um Fotos zu machen. Interessierte aber kaum jemanden.
    Die Hoponhopoff-Busse nutzten wir auch statt U-Bahn oder Taxi. Und sonst halt viel zu Fuß. Wie immer bei Städtereisen. Erst hinterher dachten wir dann, dass es ja vielleicht doch ganz nett gewesen wäre, sich die New Yorker U-Bahn mal anzusehen. Aber dann machen wir das halt beim nächsten Besuch. Hoffentlich bald! (Ich habe dem Mann den Floh ins Ohr gesetzt, dass er doch bestimmt einmal New York zur Vorweihnachtszeit sehen möchte. Und das geht mit Schulkind ja leider nicht, weshalb wir also dringend nach NY müssen, bevor das Kind in die Schule kommt. Clever, oder?! *g*)

    LG, Tamara

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  4. Ground Zero Memorial ist sher beeindruckend. Wart ihr auch auf der Freihetisstatue oder habt ihr sie nur aus dem Wassertaxi beobachtet. New York ist wirklich gorßartig es gibt, wie Du schon sagst, so viel zu bestaunen!

    Mersad
    Mersad Donko Photography

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  5. Hallo Anne !
    Auch der dritte Teil ist wieder klasse geschrieben !
    Meine Aufregung vor der Reise wächst von Tag zu Tag und ich werde
    die letzten Tage vor Abflug bestimmt ein nervliches Wrack sein. Meine arme Familie. Aber da müssen sie durch.

    Ground Zero steht ganz weit oben auf meiner Liste. Ich bin sehr gespannt und habe auch ein bisschen Angst davor.

    Liebe Grüsse,
    Anja

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